- Merw
- Mẹrw,Mẹrv,1) bis 1937 Name der turkmenischen Stadt Mary.2) Ruinenstätte 30 km östlich von Mary, Turkmenistan; in achaimenidischer Zeit kleine Provinzhauptstadt, entwickelte sich Merw unter den Seleukiden im 3. Jahrhundert v. Chr. (bekannt als Antiochia Margiana, eine fast quadratische Anlage von rd. 4 km2, umgeben von Lehmziegelmauerwerk), dann, spätestens seit Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. parthisch, unter den Arsakiden und seit der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. unter den Sassaniden zu einer bedeutenden Stadt; die von einer ringförmigen Mauer umgebene Fläche umfasste 60 km2. Das 651 von den Arabern eroberte Merw war 813-817 Residenz des Kalifen al-Mamun. Als Hauptstadt des Seldschukensultans Sandschar erreichte Merw eine Blüte in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Nach Zerstörung durch die Mongolen (1221) erlangte Merw keine große Bedeutung mehr, unterstand 1510-24 und 1601-1747 Persien und verfiel im 19. Jahrhundert; heute archäologisches Schutzgebiet. Bei Grabungen (um 1880, 1946-53) wurden u. a. Teile der parthischen Stadtbefestigung (2./1. Jahrhundert v. Chr.) und Werkstätten freigelegt. Das Mausoleum für Sandschar (Mitte 12. Jahrhundert) besitzt eine umlaufende Bogengalerie und hohen Tambour (Kuppel nicht erhalten); ferner Reste palastähnlicher Gebäude und Mausoleen des 15. und 16. Jahrhunderts.
Universal-Lexikon. 2012.